Unsere Kreativ-Geschichte im Dezember

Über den Motor aller Kreativität

Warum Fantasie so wichtig ist

Bei vielen Kindern kommt irgendwann die Zeit, in dem der Teddybär plötzlich anfängt zu zwinkern, in der unter dem Bett ein Monster wartet und am Himmel eben wirklich ein richtiger Grauwal vorbeigeflogen ist. Experten nennen diese Zeit die „magische Phase“. Meist beginnt sie im Alter von zwei Jahren und dauert etwa bis zum Ende des fünften Lebensjahrs, ihr Hauptmerkmal: Alles scheint möglich – dank der Fantasie.

Oft reicht schon ein kleiner Gedanken-Anstoß wie ein Spielzeug oder ein Kuscheltier, der ein Kind dann eine abenteuerliche Geschichte, einen neuen Fantasiefreund erfinden lässt. Gleichzeitig mutieren Schatten zu wilden Bestien oder das Rauschen des Winds zu einem gruseligen Flüstern. Für das Kind erscheint all das komplett real. Die Eltern können währenddessen oft schwer unterscheiden, ob ihr Kind gerade wieder einmal in seine eigene Welt abgetaucht ist oder ob es vielleicht einfach nur flunkert wie ein Weltmeister, um doch nicht pünktlich schlafen gehen zu müssen.

Dabei ist die Phase sehr wichtig für die Entwicklung der Persönlichkeit – und letztlich die Vorstufe zur Kreativität. Denn die Fantasie ist keinerlei Regeln unterworfen, sie lässt die Gesetze der Physik außer Acht und entwickelt ihre eigene Logik. Sie ermöglicht es, sich in Gedanken auszuprobieren, ohne dass es Konsequenzen nach sich zieht, und hilft insbesondere Kindern, sich die noch sehr komplexe Welt zu erklären. Erst nach und nach lernen Kinder, zwischen Fantasie und Realität zu unterscheiden. Doch im besten Fall behalten sie sich eine gewisse Vorstellungskraft bei. Denn wer sich einerseits von der Fantasie leiten lässt und andererseits genau die Grenzen des Möglichen kennt, besitzt die besten Voraussetzungen für eine große Portion Kreativität. Diese hilft, ein Problem aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu betrachten, eine originelle Lösung zu finden und auf neue Ideen zu kommen.

Ein sehr gutes Beispiel dafür, wohin die Fantasie führen kann, ist übrigens Albert Einstein. So entsprang sein berühmtestes Werk, die 1915 entwickelte Relativitätstheorie, weder einem Laborversuch noch einer komplizierten Berechnung – sondern schlicht einem Gedankenexperiment. So stellte sich Einstein einen fensterlosen Aufzug vor. Auf der Erde wäre es die Erdanziehungskraft, die die Füße des Fahrgasts auf dem Boden hielten. Genausogut, so überlegte der Physiker, könnte der Fahrstuhl allerdings mit einer bestimmten Geschwindigkeit durch die Schwerelosigkeit des Alls fahren, sodass der Fahrgast im Inneren durch ebenjene Beschleunigung am Boden bliebe. Der Fahrgast könnte also selbst nicht wissen, ob der fensterlose Fahrstuhl nun auf der Erde steht oder durchs Weltall fährt. Einsteins Schlussfolgerung: Innerhalb eines geschlossenen Systems kann der Beobachter nicht feststellen, wo er sich befindet und ob er sich gerade bewegt oder nicht – vielmehr ist er auf einen unabhängigen Beobachter von außen angewiesen. Dieses sogenannte Äquivalenzprinzip war der Grundstein für die allgemeine Relativitätstheorie. Beweisen konnte Einstein seine Theorie nicht. Die ersten Tests fanden erst 1959 statt – und zeigten allesamt, dass Einstein Recht hatte mit seiner Theorie.

Auch wir, die kreativen Mitarbeiter/-innen der Lecking Werbeagentur, haben uns ein großes Stück der Fähigkeit zur Fantasie erhalten. Und uns als Motto das vielleicht bekannteste Zitat aus Albert Einsteins Zitaten ausgesucht: “Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.”

bemaltes Kindergesicht mit Pinsel