Positionen in der Werbung – November 2021
Der Produktdesigner
Ideenfinder und Gestalter
Den Dingen einen Charakter verleihen.
So wie Illustratoren, Texter oder Fotografen zählt auch der Produktdesigner zum Kreativ-Team. Allerdings gibt es diese Position nur in größeren Full-Service-Werbeagenturen. Sie kümmern sich neben der Konzeption und Produktion der benötigten Werbemittel auch um die Gestaltung von Produkten oder deren Verpackungen.
Die Arbeitsbereiche von Produktdesignern und -designerinnen sind breit gefächert. Denn an fast allen Dingen, die wir täglich nutzen und nicht direkt der Natur entnehmen, wirkte mindestens ein Produktdesigner oder eine Produktdesignerin mit. Sei es bei Lebensmitteln aus dem Supermarkt, Möbeln oder Haushaltsgegenständen, technischen Produkten wie Fahrzeugen, Werkzeugen, Geräten und Maschinen. In einer Werbeagentur sind es dagegen eher Produkte wie Merchandise-Artikel, Verpackungen, Displays und Ähnliches.
Grundlage für die Arbeit des Produktdesigners sind zunächst die Informationen, die er vom Art Director erhält: beispielsweise Designvorgaben oder Hinweise zu Konkurrenzprodukten und der Zielgruppe, die das fertige Produkt ansprechen soll. Darüber hinaus ist er bei seiner Arbeit an die Funktion des jeweiligen Gegenstands gebunden. Denn schließlich spielt es nicht nur eine wichtige Rolle, dass das Produkt am Ende den Charakter des Unternehmens widerspiegelt und die Zielgruppe anspricht – auch der praktische Nutzen sollte dabei nicht verloren gehen.
Die eigentliche Arbeit beginnt – wie so oft – mit einer guten Idee. Meist folgen Skizzen, bei denen bereits die finale Form, Texturen und Materialien ersichtlich werden.
Diese Skizzen verfeinert der Produktdesigner dann meist am Computer: Dabei erstellt er ein virtuelles, dreidimensionales Modell des jeweiligen Produkts. Aus diesen erstellt er – immer in Absprache mit den anderen Mitgliedern des Kreativteams und dem Art Director – erste Modelle und später das fertige Produkt.
Wie die eigene Laufbahn konkrete Formen annimmt.
Was diese Position mit anderen in der Werbebranche eint, ist die Tatsache, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt. So haben auch alle, die sich für das Produktdesign interessieren, einige Möglichkeiten, um später an ihrem Wunschziel anzukommen. Soll es eher in die industrielle Richtung gehen, eignet sich eine Ausbildung als technischer Produktdesigner. Sie dauert dreieinhalb Jahre und zielt darauf ab, dass die Absolventen und Absolventinnen später zum Beispiel Fahrzeuge, Maschinen, Möbel und Konsumgüter gestalten können. Etwas bunter und damit für die Werbebranche geeigneter ist der Weg über ein Designstudium. Dabei befassen sich die Studierenden mit allgemeinen Grundlagen des Designs, etwa Geschichte, Gestaltungslehre, Typografie und Zeichnung. Je nach Hochschule bietet der Studiengang die Möglichkeit, sich zu spezialisieren: Mögliche Schwerpunkte sind dann beispielsweise Mediendesign, Kommunikationsdesign, Illustration – und eben auch Produktdesign. Ein Hinweis: Viele Universitäten verlangen zur Bewerbung eine Mappe mit Arbeitsproben und einen Eignungstest.
Wer weiterhin an der Uni bleiben will, kann noch ein Masterstudium daraufsetzen. Spätestens danach besteht die Möglichkeit, die Augen offenzuhalten nach einem Arbeitsplatz in der Werbebranche.
Ein Kopf mit Köpfchen.
Meist gibt es bereits etliche Konkurrenzprodukte auf dem Markt, von denen sich der eigene Entwurf bestmöglich abheben soll. So ist es ratsam, diesen Markt zu kennen und stets die Augen offenzuhalten, um keine neue Entwicklung zu verpassen. Gleichzeitig braucht jeder Produktdesigner ein Gefühl dafür, welche Formen und Gestaltungen zu der jeweiligen Marke passen.
Dazu kommt das technische Know-how: Schließlich nützt es wenig, wenn ein Produkt gut aussieht, in dieser Form aber gar nicht realisierbar ist. Je nachdem, für welchen Bereich das Produkt gedacht ist, sollte man als Produktdesigner oder -designerin auch die verschiedensten Materialien und ihre Eigenschaften kennen. Verschiedene Zeichenprogramme für 2D- oder 3D-Entwürfe zählen mittlerweile zum Standard, sodass jeder Produktdesigner diese beherrschen sollte.
Da ein Produktdesigner in einer Werbeagentur eng mit anderen Kreativen zusammenarbeitet, zählen Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit ebenfalls zu seinen wichtigen Eigenschaften. Auch Durchhaltevermögen zahlt sich aus. Schließlich ist es durchaus keine Seltenheit, dass ein Kunde einen Entwurf mehrmals zurückgehen lässt, bis er vollends zufrieden damit ist.