Positionen in der Werbung – April 2021

Der Mediaplaner

Analyst und Medienexperte

Mit dem richtigen Werbeträger zum Erfolg.

Stellen Sie sich vor, Sie sehen eine Hörgeräte-Werbung in einer Teenie-Zeitschrift. Klingt absurd, oder? Und das ist es auch – zeigt aber: Wo ein Werbemittel erscheint, ist mindestens genauso wichtig wie sein Inhalt und seine Aufmachung. Egal wie gut die Anzeige, der TV-Spot oder der bezahlte Instagram-Beitrag gemacht sind, wenn die werbliche Ansprache nicht zur Zielgruppe gelangt, hilft das alles nicht.

Dass das nicht passiert, liegt im Aufgabenbereich des Mediaplaners oder seiner Kolleginnen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben zählt es, die Botschaft des Agenturkunden entsprechend der vorgegebenen Markt- und Zielgruppenanalyse an die richtigen Personen zu bringen.  Zu den wichtigsten Kriterien, um die Zielgruppe einzugrenzen, zählen demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Familienstatus oder der Wohnort. Auch sozioökonomische Merkmale wie der Bildungsstand, das Gehalt und der Beruf helfen, die Zielgruppe für das jeweilige Produkt oder die Dienstleistung zu definieren, darüber hinaus der Lebensstil wie zum Beispiel Freizeitbeschäftigungen, persönliche Wünsche, Bedürfnisse und das Kaufverhalten. All diese Erkenntnisse dienen dem Mediaplaner, um die ideale Platzierung für die Werbemaßnahme zu finden, sprich: den richtigen Werbeträger, die richtige Zeit oder den richtigen Rahmen. So stellt er sicher, dass sein Kunde möglichst viele Mitglieder der Zielgruppe erreicht und gleichzeitig so wenig Streuverlust wie möglich hat.

Zu den Werbeträgern zählen die klassischen Medien wie Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen oder Plakatwände. Aber auch das Internet bietet eine große Bandbreite, etwa durch verschiedene Online-Portale, Shops, Streaming- oder Social-Media-Plattformen.

Der Mediaplaner hält nicht nur Rücksprache mit dem Kreativteam, sondern steht ständig mit den Ansprechpartnern bei den Werbeträgern in Kontakt, mit denen er zum Beispiel über Preise, Platzierungen und Abgabedaten verhandelt. Steht das Konzept ganz am Ende fest, überwacht er alle Ausstrahlungstermine. Anschließend analysiert er, wie erfolgreich die Maßnahme war und erstattet wiederum dem Kunden Bericht.

Wo gehts denn hier zur Mediaplaner-Position? 

Die Voraussetzung, um die Position des Mediaplaners zu bekleiden, ist ein solides Fachwissen in Sachen Ökonomie und Medien. Daher bereiten ein wirtschafts-, medien- oder kommunikationswissenschaftliches Studium am besten auf die Mediaplaner-Laufbahn vor. Daneben ist auch eine Ausbildung zum Medien-/Verlagskaufmann bzw. zur Medien-/Verlagskauffrau denkbar.

Die Möglichkeiten zur Weiterbildung sind ähnlich breit gefächert: So kann man sich etwa auf die Bereiche PR, Social Media Marketing oder digitale Medien spezialisieren. Einige Agenturen bieten darüber hinaus Traineeships an.

In allen Medien zu Hause.

Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk, Fernsehen und Onlinemedien: Der Mediaplaner hat seine Augen und Ohren überall. Er ist der Experte für die verschiedenen Medien, verfügt über fundiertes Fachwissen und kennt die neuesten Entwicklungen in allen Sparten. Eine wichtige Grundvoraussetzung ist daher auch eine persönliche Begeisterung für Medien und ihre Möglichkeiten, gepaart mit Neugier und Kreativität, um außergewöhnliche Ideen zu erkennen und selbst mitzuentwickeln.

Darüber hinaus erfordert diese wichtige Position sehr viel Expertise, Sorgfalt und eine gute Belastbarkeit: Denn wie gut der Mediaplaner seine Arbeit macht, trägt maßgeblich zum (Miss)Erfolg einer Werbemaßnahme bei. Dieser Verantwortung muss er sich bewusst sein und damit umgehen können.

Strukturiertheit und Teamfähigkeit zählen ebenfalls zu den persönlichen Eigenschaften eines Mediaplaners. Oft bearbeitet er mehrere Projekte parallel, behält dabei alle Deadlines, das Budget und sonstige Vorgaben der Kunden und Kundinnen im Blick. Gleichzeitig steht er ständig in Rücksprache mit der Kreativ- und der Produktions-Abteilung.