Positionen in der Werbung – Dezember 2021

Der Producer

Bewegtbildkünstler und Organisator

Zwischen Kunst und Kommerz.

In der Welt der bewegten Bilder ist der Producer – auch TV-Producer oder Commercial Producer genannt – voll in seinem Element. Zusammen mit anderen Kreativen entwickelt er Konzepte für Werbefilme und kümmert sich anschließend um die Umsetzung. Das bedeutet, dass er beispielsweise Schauspieler, Requisiten und einen geeigneten Drehort organisiert, beim Dreh dabei ist und in ständiger Absprache mit Regisseur und Kameraleuten steht. Ist alles Material im Kasten, überwacht er auch die Nachproduktion, sprich: den Schnitt, die Nachbearbeitung der Bilder, Animationen und das Unterlegen der Bilder mit Musik und Ton.

Auch wenn der Begriff “Producer” oft mit “Produzent” übersetzt wird, sind beide Position nicht unbedingt gleichzusetzen. Etwa an der größten Filmhochschule Deutschlands, der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg geht man davon aus, dass ein Produzent mehr Verantwortung als ein Producer übernimmt, weil er beispielsweise auch das Budget im Blick behalten muss.

Gerade in Werbeagenturen kann es aber gut sein, dass die finanzielle Verantwortung doch auf den Schultern des Producers lastet.

Auf zu neuen Welten.

Machmal ist das Leben eben doch wie ein Film: So hat der Producer nicht selten eine abenteuerliche Reise über verschiedene Stationen hinter sich. Als Einstieg eignet sich ein Medienstudium, etwa im Bereich von Medien- und Kommunikationswissenschaften. Dort lassen sich meist filmische Schwerpunkt belegen. Aber auch Medienmanagement, Medienwirtschaft oder ein klassisches BWL-Studium funktionieren – die Voraussetzung, um später in der gewünschten Branche zu arbeiten, ist dann nur eine Weiterbildung in Richtung Film.

Daneben gibt es noch eine andere Adresse für angehende Producing-Talente: eine Filmhochschule. Da wäre beispielsweise die eingangs erwähnte Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, die Hamburg Media School, die Hochschule für Fernsehen und Film München, die Internationale Filmschule Köln und die Filmakademie Baden-Württemberg, zu der auch das Animationsinstitut gehört, wo es vor allem um Animationen und Effekte geht.

So können angehende Filmemacher und Filmemacherinnen wichtige Praxis-Erfahrung sammeln, Kontakte knüpfen und sich mit zahlreichen Gleichgesinnten austauschen. Mit Glück winkt dann bald nach dem Studium bereits ein Arbeitsplatz in der Werbebranche – entweder als Festangestellter oder, wie es häufiger der Fall ist, als Freiberufler.

Alle Details im Blick. 

Wer sich öfter mal verzettelt und sich schwertut, den Überblick zu behalten, wird es in dieser Position vermutlich schwer haben. Denn der Producer kümmert sich um zahlreiche große und kleine Dinge, die es bei der Werbefilmproduktion zu beachten gibt.

Als Grundlage dient ihm ein praktisches Wissen dazu, was an Material und Ausstattung vonnöten ist. Auch ist es hilfreich, einschätzen zu können, was wie lange dauert, wo Probleme oder zusätzliche Kosten auftreten können. Sind beispielsweise Dreharbeiten im Ausland geplant, ist es von Vorteil, eine oder mehr Fremdsprachen zu beherrschen und die örtlichen Gegebenheiten zu kennen. Wenn es bei Dreharbeiten zu unvorhergesehenen Ereignissen kommt, muss der Producer spontan die richtige Entscheidung treffen.

Hektik, Stress und vollgepackte Tage gehören zu dieser Position dazu. Entsprechend sollte ein Producer eine große Stressresistenz mitbringen. Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit, unter Druck trotzdem wohlüberlegt zu handeln, zählen ebenfalls zu den wichtigen Eigenschaften eines Producers.

Darüber hinaus ist die Welt der (Werbe-)Filme ständig in Bewegung. Ein Producer sollte neue Technologien und Entwicklungen im Filmbereich daher unbedingt mitverfolgen, um selbst zeitgemäße und innovative Ideen zu entwickeln. Da er bei seiner Arbeit stets in Kontakt mit anderen Menschen steht und jeder Film letztlich ein Gesamtkunstwerk aus verschiedensten Disziplinen ist, sind eine gute Kommunikations- und Teamfähigkeit ein Muss.