Sterben Unternehmens-Webseiten aus?

Sprachtechnologien und Drittanbieter verdrängen Unternehmens-Webseiten

Wer im Internet nach einem Unternehmen sucht, stößt nur in seltenen Fällen direkt auf den Link, der zur Webseite des Unternehmens führt. Stattdessen findet man Links zu Bewertungsportalen, Adressverzeichnissen, Kartendiensten oder zu sozialen Medien. Darüber hinaus bieten selbst die Suchmaschinen Informationen wie beispielsweise Adressdaten oder Öffnungszeiten an, die direkt in den Seiten der Suchergebnisse eingebunden werden. Das Ergebnis laut einer repräsentativen Studie der Digital-Knowledge-Management-Plattform Yext aus dem Jahr 2017: Die Suche nach einem Unternehmen endet nicht mehr zwangsläufig auf dessen Website. 73 Prozent des relevanten Traffics finden demnach auf Drittanbieter-Plattformen statt. Verstärkt wird dieser Trend durch die zunehmende Verbreitung von Sprachtechnologien. Konsumenten gelangen so gar nicht mehr auf die Unternehmenswebseite sondern bekommen eine direkte Antwort, beispielsweise auf die Frage nach den Öffnungszeiten des nächstgelegenen Supermarktes.

Die Unternehmenswebseite weiterentwickeln

Dass die Webseite weiterlebt, liegt sowohl im Interesse der Unternehmen als auch ihrer Kunden. Denn für die einen ist sie die am besten zu steuernde, für die anderen die zuverlässigste Informationsquelle. Zwei Dinge werden das Überleben der Unternehmenswebsite also sichern:

Erstens darf sie nicht länger als der einzig maßgebliche Kanal verstanden werden. Unternehmen müssen den eigenen Internetauftritt als Teil eines weitläufigen Netzwerks aus Berührungspunkten begreifen, das auch zahlreiche Drittanbieter-Plattformen umfasst. Es ist zudem entscheidend, dass alle angebotenen Informationen korrekt, aktuell und widerspruchsfrei sind – hierzu bedarf es einer technischen Lösung, mit der man Inhalte zentral pflegen und per Knopfdruck auf allen Plattformen aktualisieren kann. Zweitens müssen Unternehmenswebseiten technisch an die neuen Voraussetzungen angepasst werden. Das umfasst zum Beispiel die bereitgestellten Informationen mit Hilfe von Auszeichnungssprachen strukturiert aufzubereiten. Denn digitale Assistenten wie Siri oder Alexa brauchen maschinenlesbare Daten, um zuverlässig antworten zu können.

Unternehmen müssen sich also verstärkt mit der Frage beschäftigen, welche Informationsquellen Konsumenten im digitalen Raum ansteuern und wie sich die dort hinterlegten Informationen möglichst effizient verwalten lassen. Angefangen bei Basis-Daten wie Öffnungszeiten, Telefonnummern und Standortadressen bis hin zur Speisekarte, detaillierten Produktinformationen oder Sonderangeboten. Nur wenn es gelingt, die Unternehmenswebseite an die veränderten Bedingungen anzupassen, lässt sich ihr Überleben sichern. (Quelle: www.marconomy.de)