Irrungen und Wirrungen

Beim Sichten und Aussortieren alter Unterlagen stießen wir auf eine vor vielen Jahren festgehaltene Anekdote, die so wahrscheinlich nur in einer Werbeagentur stattfinden konnte.

Jeder weiß, was ein Umzug bedeutet. Alles muss schnell gehen. Erst recht, wenn es ein Unternehmen betrifft. Dann heißt es, alles möglichst an einem Tag erledigen, damit der normale Betrieb gleich wieder aufgenommen werden kann und nicht allzu lang unterbrochen wird.

Der Tag des Umzugs liegt hinter uns, alles steht einigermaßen an Ort und Stelle. Die Kaffeemaschine ist bereits angeschlossen, der Limonadenautomat steht an seinem Platz und muss nur noch mit der Wasserleitung verbunden werden. Das wird schon noch passieren – spätestens dann, wenn jemand so vom Durst der sommerlichen Hitze gepeinigt ist, dass er Maschine und Wasserleitung mit dem bereitliegenden Schlauch verbindet.

Der tägliche Betrieb geht weiter. Ein neuen Katalog für Schlauch- und Kabelaufroller ist in Arbeit. Fotos, Zeichnungen und Illustrationen müssen erstellt werden. „Philipp, zeichne doch den Schlauch, den der Kunde geschickt hat. Er liegt im Empfang!“ Während Philipp eine Illustration des Schlauchs anfertigt erbarmt sich Klaus, angetrieben von der draußen herrschenden Hitze, endlich den Limonadenautomaten anzuschließen und alles geht Schritt für Schritt weiter in Richtung Normalität.

Doch was ist das? Die Limonade schmeckt abscheulich! Drüben, in den alten Räumen schmeckte sie eindeutig besser. Das liegt bestimmt an dem schlechten Groß-Umstädter Wasser. Doch warum nimmt der Kunde die vorgelegte Illustration nicht ab. Er habe den Schlauch irgendwie anders in Erinnerung. Und so langsam setzt sich das Bild zusammen. Kein Wunder, dass dem Kunden der detailgetreue Limonandenautomatenschlauch nicht gefällt und die Limonade aus einem Industrieschlauch zum Ko… schmeckt!